Kurzbeschreibung
Das von der DFG geförderte Projekt „Syntax hessischer Dialekte (SyHD)“ setzte es sich zum Ziel, erstmals und flächendeckend die Dialektsyntax des Deutschen am Beispiel eines gesamten Bundeslands (Hessen) in ihren Grundzügen zu erheben, systematisch zu erschließen und zu analysieren. Neben dem Bundesland Hessen wurden in zwölf außerhessischen Ortschaften Erhebungen durchgeführt. Diese dienen als Vergleichspunkte und sind in einer Art Ellipse um Hessen angeordnet. Das Projekt strebte zwei zentrale „Endprodukte“ an, die online zugänglich sind:
- Umfangreiche Analysen zur hessischen Dialektsyntax, die in der systematischen Zusammenschau verschiedener linguistischer Teildisziplinen erfolgten. Die Daten wurden sprachhistorischen, variationslinguistischen und syntaxtheoretischen Analysen unterzogen, deren Ergebnisse in wissenschaftliche Publikationen mündeten. (Siehe Publikationen)
- „Expertensystem zur hessischen Dialektsyntax“ mit zwei zentralen Bausteinen: die im Rahmen des Projekts erhobenen und für weiterführende syntaktische Analysen aufbereiteten Daten (SyHD-stats, SyHD-maps) sowie georeferenzierte Sprachkarten zu ausgewählten Phänomenen (SyHD-atlas).
Methodisch setzte SyHD auf eine Kombination von indirekten und direkten Erhebungen: An ca. 160 Ortspunkten in Hessen und an zwölf Ortspunkten außerhalb Hessens wurden zunächst mithilfe von Fragebögen syntaktische Phänomene bei etwa vier bis acht Informant_innen pro Ort erhoben. Dabei orientierten wir uns an den vom Syntaktischen Atlas der Deutschen Schweiz (SADS) und vom Syntactische Atlas van de Nederlandse Dialecten (SAND) erprobten Mustern. In einem zweiten Schritt wurden dann an den hessischen Erhebungsorten direkte Befragungen durchgeführt.